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übersandte. So läßt sich die Gründung der beiden „Sachsen“ bei Ansbach und bei Leutershausen sehr wohl als Sachsensiedlung erklären, wenn nicht auch Leutershausen selbst, wie schon vermutet wurde, eine Niederlassung von Sachsen war, und vielleicht auch das alte Roßtal. Bei unserem Sachsen sprechen noch andere Gründe für die Ansiedlung von Sachsen durch den Frankenkönig, wie im folgenden bei der Gründung der Pfarrei Sachsen gezeigt werden wird.

 Unser Ort „Sachsen“ (ursprünglich „Zu den Sachsen“) bestand am Anfang offenbar nur aus einem einzigen größeren Hof, der mit Frauen, Kindern und Gesinde vielleicht 20 Personen umfassen mochte. Mehr Familien hatten auf der engbegrenzten Flur und bei der damaligen Wirtschaftsweise keinen Raum. Zur Bebauung eignete sich ja damals nur der im Tale liegende, von Volkersdorf und Rutzendorf äußerst eingeengte Boden, während die anschließenden Hänge nur als Weide für das zahlreiche Vieh zu benützen waren. Auf der Höhe aber stand überall der Wald, der auch heute noch einen Großteil der Sachsener Flur ausmacht.


4. Die Dörfer und ihre Frühgeschichte

 Abgesehen von Hirschbronn und Neukirchen wurde bei jeder Siedlung in unserer näheren Umgebung anfangs immer nur ein einziger großer Hof angelegt. Der Ortsplan, die Anlage der vom Ort ausgehenden Feldwege, die abgerundete Hofrait, die Nähe einer Quelle und anderes weist unausweichlich daraufhin. Noch heute findet man „Dörfer“, die so klein sind, daß sie kaum über einen oder allenfalls ein paar Höfe hinausgehen (z. B. Waltendorf unter Lichtenau, Milmersdorf bei Sachsen). Bei genauer Betrachtung besonders kleinerer Dörfer ist vielfach noch der Urhof zu erkennen, teils an der Größe seiner, nicht selten noch ganz oder halb abgerundeten Hofrait, teils an den Feldwegen, die von überallher in dem Hof zusammenlaufen, teils an der günstigen Lage überhaupt, an der dabei befindlichen Quelle und anderem. Die übrigen jetzt vorhandenen Höfe ergeben sich meist deutlich als Ableger des ersten Hofes durch ihre Lage an Seitenwegen oder durch andere ungünstige Umstände.

 In der Regel wird sich schon sehr frühe die Notwendigkeit einer zweiten oder dritten Hofanlage neben der ersten ergeben haben. Wenn die Familie größer wurde, wenn ein zweiter oder dritter Sohn sich selbständig machen wollte, auch wenn vielleicht Verwandte aus der Ferne zugezogen kamen, ließ sich der Bau weiterer