Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag | |
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Erst duftig in dem Sonnenlichte,
Drauf sich entfaltend Schicht’ auf Schichte.
Sie traben an von Glut ermattet,
Da fühlen sie sich jäh beschattet.
Lauft über in des Himmels Blau. –
„Was ist’s? noch schreckt uns nie ein Regen!
Dort winkt uns die Kapell’ entgegen!“
Sie springen rüstig an zum Ziele;
Sie treten zu den Hallen ein,
Die Jungfrau sehn sie in der feuchten
Gesteine Glanz entgegenleuchten:
Ausstrecken sie die freche Hand,
Ein einz’ger Blitzstrahl fährt hernieder;
Die gold’nen Wände leuchten wieder,
Die ganze Wolke rauscht herein,
Ein Regenguß durch Wand und Stein;
Begleitet von des Donners Streichen
Fort aus dem Heiligthum mit Macht,
Da leuchtet neu der Sonne Pracht,
Da lacht das Feld verklärt, erneuet,
Es wölbt ein seliges Himmelsblau,
Sich über dem geschirmten Bau.
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„Laß ihn pochen, laß ihn pochen! 5 Herd und Küche steh’n in Flammen,
Empfohlene Zitierweise:
Michael Grimm: Sitten, Gebräuche, Aberglauben, Sagen (Gmünd). In: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag. Selbstverlag des Verfassers, Gmünd 1867, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_der_ehemaligen_Reichsstadt_Gmuend.djvu/448&oldid=- (Version vom 1.8.2018) |