des „Philobiblon“ von Richard de Bury; seine Thätigkeit läßt sich bis 1515 verfolgen. Weniger bedeutend zwar als Peter Drach, war doch auch er als Verleger thätig und beschäftigte wiederholt Heinrich Gran in Hagenau. Vermutlich ist er auch identisch mit jenem Konrad Hysch, der 1519 bei Adam Petri zu Basel drucken ließ.
In Eßlingen arbeitete seit 1472 Konrad Fyner, der erste, der hebräische Typen besaß. Er ging schon 1481 nach Urach.
Mit dem Jahre 1473 fand die Buchdruckerkunst ihren Weg nun auch nach Norddeutschland. Die erste norddeutsche Druckstadt ist die sonst unbedeutende Bischofsstadt Merseburg, wo der später nach Lübeck wandernde Lukas Brandis von Delitzsch bis 1475 thätig war.
Das kleine würtembergische Städtchen Blaubeuern hat 1475 ebenfalls ein typographisches Erzeugnis aufzuweisen und in demselben Jahre tritt auch Trient mit einem Druckwerke auf.
In demselben Jahre folgte auch Breslau. Zwar hat das 15. Jahrhundert nur Einen Drucker aufzuweisen, Kaspar Elyan, dessen richtiger Name erst durch K. Dziatzko festgestellt worden ist.[1] Elyan war eigentlich Sukkantor, d. i. Assistent eines Kantors, und wurde 1477 durch Verzicht seines Vorgängers zu seinen Gunsten Kanonikus und Präbendar der breslauer Kathedralkirche. Nur wenige Drucke legen von seiner Thätigkeit Zeugnis ab.
Erst 1503 bis 1504 findet sich die Spur eines zweiten Buchdruckers: Konrad Baumgarten, der einige Jahre vorher bereits in Olmütz thätig gewesen war und später nach Frankfurt a. O. übersiedelte. Er druckte 1503 Laur. Corvins „Carmen elegiacum de Apolline et novem Musis“. Außerdem sind im 16. Jahrhundert noch zu nennen: Adam Dyon, 1518 bis 1531, der schon 1512 seine Thätigkeit in Nürnberg begonnen hatte; Kaspar Lybisch, 1520 bis 1540, und Andreas Winckler, 1538 bis 1555. Letzterer hatte auf der Universität Krakau studiert, war zu Wittenberg Magister geworden und bekleidete in Breslau das Amt eines Rektors zu St. Elisabeth. Er ist bis dahin der bedeutendste Drucker Breslau’s und zugleich Gründer der noch blühenden „Stadtbuchdruckerei“. Im Anfange des folgenden Jahrhunderts errichtete der gelehrte Professor und Arzt Peter Kirsten zu Breslau eine arabische Druckerei, aus welcher eine ziemliche Anzahl von Bänden hervorging; er nahm später seinen Druckapparat mit nach Upsala, wo er 1640 starb.
Fußnoten
- ↑ Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Altertum Schlesiens. XV, 1.
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_02.djvu/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)