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d’Aoust 1558 reçu de Hubert Goltz pour porter à Francfort les livres suivants et accord fait que je lui payerai 55 patards pour chacun livre ou les lui rendrai. Reçu 44 Vitae imperatorium imagines.“ „Reçu le 17 jour de Juin en commission du dit Hubert Goltz 18 Empereurs (français) à 2 fl. 10 pat. (blancs – d. i. roh, in albis), 4 en allemand reliés, 6 en italien (blancs).“ Zur Fastenmesse 1557 sandte Plantin eine größere Partie Karten (darunter 100 Cartes de Vermandois eigenen Verlags), Ornamentstiche von Jacques du Cerceau, zur Fastenmesse 1561 aber „10 Roulleaux les Hist. de Cock, dont il y en a qu’un pour sorte au Roulleau, qui font dix Rouleaux. Item encore 57 autres pièces d’une feuille de Coq lavées.“

Plantins Buchführung über seinen ausgedehnten Geschäftsbetrieb war eine sehr sorgfältige; er führte Memorial und Kladde, Journal und Hauptbuch (Grand Livre). Die frankfurter Messe hatte ihr besonderes Hauptbuch (Le Grand Livre de Francfort); das über die Jahre 1570 bis 1599 enthält übrigens nur die Generalsumme der Beträge, welche die einzelnen Buchhändler schuldeten oder gezahlt hatten, dagegen keine Einzelheiten. Bezüglich dieser verweist es auf das Journal.

Am greifbarsten prägt sich Plantins und seiner Geschäftsnachfolger Bedeutung bezüglich ihrer Beziehungen zu Deutschland und zum frankfurter Meßverkehr aus in den Zahlen der neuen Verlagsartikel, mit welchen sie in den Meßkatalogen auftreten. Das Jahr 1565 weist nur einen, 1566 deren drei, 1567 deren sechs auf. Diese niedrigen Zahlen besagen jedoch zunächst nur, daß Plantins Geschäfte mit Georg Willer vorerst nur unbedeutende waren und erläutern damit zugleich anschaulich genug die Entstehungsgeschichte des Meßkatalogs. Mit dem Jahre 1568 ändert sich dies aber plötzlich; der Meßkatalog verzeichnet in demselben 39 Plantinsche Verlagswerke, 1569 deren 18, 1570: 15, 1571: 18, 1572: 38, 1573: 19, 1574: 29, 1575: 24, 1576: 17, 1577: 15, 1578: 21, 1579: 36, 1580: 34, 1581: 21, 1582: 19, 1583: 23, 1584: 22, 1585: 34, 1586: 17, 1587: 19, 1588: 22, 1589: 25, 1590: 24, 1591: 17. Daß für das Jahr 1592 eine schnell vorübergehende Stockung eintrat – der Meßkatalog führt nur vier Artikel auf – kann wohl kaum als eine verspätete Nachwirkung von Plantins im Jahre 1589 erfolgtem Tode betrachtet werden, denn schon das nächste Jahr bringt bereits wieder einen energischen Aufschwung mit 20 Werken. Die folgenden

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 507. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_08.djvu/060&oldid=- (Version vom 1.8.2018)