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Leiden, Cornelis Hack von Leiden, Hendrick van Acken von Amsterdam, Arnold Leers der Jüngere von Rotterdam, Hendrick und Dirk (Theodor) Boom von Amsterdam, Reinier Smetins von Rymwegen, Johann Janßon van Wacsberge, Johannes van Someren und Daniel Elsevier von Amsterdam, Daniel und Abraham van Gaasbeek von Leiden und Peter Elsevier von Utrecht. Sie geben an, gehört zu haben, daß von etlichen Buchhändlern bei dem Kaiser eine Kommission, den Buchhandel betreffend, ausgewirkt worden sei. Da sie nun von allen diesen Sachen keine vollkommene Wissenschaft hätten, ihnen auch mit solchen Weitläufigkeiten keineswegs gedient sei, so bäten sie, sie bei den herkömmlichen Meßprivilegien und Freiheiten zu schützen.

Nun trat auch die Kommission in Thätigkeit. Am 14. April hatte der Fiskal Arbogast den Buchhändler Johann Baptist Schönwetter aufgefordert, andern Tags früh 8 Uhr im Weißen Roß auf der Galgengasse mit den übrigen in- und ausländischen Buchhändlern zu erscheinen. Am andern Tage erschienen auch im Namen der frankfurter und fremden Buchführer Johann Friderici und der genannte Schönwetter als dazu speziell Bevollmächtigte vor der Kommission, als Bevollmächtigte der holländischen Buchhändler aber Nosche und Frieß, beide Parteien mit ihren Beiständen; die Antragsteller selbst blieben aus. Hünefeld machte nun den Erschienenen die befremdliche Mitteilung: sie würden wohl wissen, daß sämtliche nach Frankfurt und Leipzig handelnde Buchführer den Kaiser um Abstellung der Unordnungen im Buchhandel gebeten hätten. Da nun aber dem Vernehmen nach einige Buchhändler abgefallen wären, möchten sie, die Anwesenden, dazu helfen, daß die Absicht des Kaisers erreicht werde.

Sowohl die deutschen als auch die holländischen Buchhändler sprachen sich natürlich sehr reserviert aus; sie ließen sich durch ihre Beistände dahin vernehmen: sie hätten zwar „äußerlich zum Theil vernommen, waß eine- und andere Buchhändler der Röm. Kays. Maytt. vorgetragen, vnd wie darauff eine Kayserl. Commission erkand worden seye, hätten aber der Sachen keine gründliche Nachricht, inmittelst käme Ihnen befremdlich vor, daß Sie solches alles im Nahmen der gesampten Buchhändler gethan hätten, da doch Ihrer Viel in solches Ihrer Meinung nach unpracticirliche Vorhaben niemals consentirt, noch weniger mit ihnen verbunden, sondern vielmehr die Unmöglichkeit und viel daraus entspringendes

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 694. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_10.djvu/087&oldid=- (Version vom 1.8.2018)