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     Vor allen Thieren, gros und klein,

Die sich bei Göttern mästen,
Behagt Silenus Eselein
Noch meinem Sin am besten.

     Das ist fürwahr! ein feines Vieh,

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Von sondrer Zucht und Ehren,

Und läst von forn und hinten nie,
Was unverschämtes hören.

     Mit sich und seinem Herrn vergnügt,
Geduldig allerwegen,

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Nimt es vorlieb, so wie sich’s fügt,

Mit Marzipan und Schlägen.

     Zum Keller weis es hin und her
Den Weg von selbst zu finden;
Auch braucht man gar nicht drüber her

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Den Reiter fest zu binden.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/240&oldid=- (Version vom 1.8.2018)