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heimführt, muß sich mehr als glücklich schätzen.“

Hastig wandte sie sich ab, schlüpfte ins Haus und rief ihm aus dem dunklen Flur noch ein letztes „Gute Nacht“ zu.




In derselben Stunde hatte Margot Bellersen mit ihrem Vater eine lange, ernste Besprechung, die in dem Arbeitszimmer des Bankiers bei verschlossenen Türen stattfand.

Margot war es gewesen, die, als man sich gegen zehn Uhr nach eingenommener Abendmahlzeit von Tisch erhob, ihren Vater gebeten hatte, ihr noch eine halbe Stunde zu widmen.

„Ich habe wichtiges mit Dir zu besprechen, Pa,“ hatte sie erklärt, worauf Thomas Bellersen sein Kind erst mißtrauisch betrachtete und dann erwiderte:

„Gut – wenn es sein muß. Ich bin zwar recht abgespannt –“

„Es muß sein,“ wiederholte sie seine eigenen Worte.

Etwas in dem Klang ihrer Stimme machte ihn stutzig.

„Hoffentlich nichts unangenehmes,“ warf er hin. „Ich habe heute gerade schon genug geschäftlichen Ärger gehabt.“

Jetzt horchte auch sie auf. – Geschäftlichen Ärger – hatte er gesagt. Sollten Bellersen u. Hord wirklich mitten in einer Krise stehen? Auch Norgard war ihr ja die Antwort auf diese Frage heute schuldig geblieben und hatte sie durch den Hinweis auf die von den Möwen hart bedrängte Wasserratte abzulenken gesucht. –

In dem Arbeitszimmer des Bankiers hatte Margot dann sämtliche Flammen des Kronleuchters angedreht

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Walther Kabel: Gräfin Trixchen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gr%C3%A4fin_Trixchen.pdf/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)