Seite:Grandison der Zweite 3.pdf/20

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Welch abscheulich Gemählde machen die Liebhaber der Alterthümer von dem Herostrat, der den prächtigen Tempel der Diane zu Ephesus in die Asche geleget! Es ist nicht zu läugnen, er war ein böser Bube, allein was that er anders, als daß er einen heidnischen Tempel und abgöttisches Bild verwüstete? der Rittmeister Salmonet ist ein andrer Mann, er verschwendet seine Bosheit nicht an leblose Geschöpfe; er wütet gegen lebendige Creaturen, gegen vernünftige Bewohner der Erde, gegen Leute von Ehre und Verdienst. Er als ein elender Zwerg steigt gleichsam den Riesen auf die Schultern, und tritt sie mit Füßen, damit er nur von andern möge gesehen werden. Er ist wie eine schelmische Mücke, die sich unterstehet, mit ihren vergifteten Stachel ein edelmüthiges Pferd zu verwunden, das doch im Stande ist, ein solch unedles Insekt mit seinem Othem zu verschlingen.

Brutus und Caßius, die Anführer der Rotte, die dem großen Cäsar den Tod geschworen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)