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beide Länder so aufgeschlossen sein, daß wir von jeder fremden Zufuhr unabhängig wären. Der englische Traum unserer Aushungerung wäre alsdann für immer ausgeträumt.

Fast ein Viertel des ganzen Grund und Bodens ist russische Kronländerei. Ungerechnet die sogenannten Donationsgüter, die der Zar verdienten Generalen als Erblehen überlassen, bis auf den letzten Mannessproß orthodoxen Glaubens.

Gerade als der Krieg ausbrach, war man in Petersburg drauf und an, auf diesen gewaltigen Domänen russische Binnenbauern anzusetzen. Das wäre das Ende des baltischen Deutschtums gewesen. Die Besiedelung mit deutschen Landwirten jedoch hieße umgekehrt die endgültige Germanisierung des Landes. Zumal die Ritterschaft, einsehend, daß ihr Besitz zu intensiver Wirtschaft zu groß, bereits die Abtretung eines vollen Drittels des sogenannten Hofslandes zu billigen Preisen angeboten hat. Das würde noch weiteres Besiedelungsgelände freimachen.

Die Lettenfrage nehmen die Balten leicht. Zwei Drittel sind verschleppt; viele davon werden

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/104&oldid=- (Version vom 1.8.2018)