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Am liebsten möchte er ihn als Andenken mitnehmen. Sicher wird er, wenn’s irgend geht, nach Jahren noch den längst wieder eingeebneten Acker besuchen und seinen Kindern sagen: „Hier herum muß es gewesen sein.“

Ich habe gefühlt, daß unsere Ob.-Ost-Leute sich geradezu freuten, soviel Verwahrlosung angetroffen zu haben. Das gab ihnen ja Gelegenheit, so recht aus dem Vollen heraus zu schaffen; ermöglichte ihnen, Urzustände ohne Durchgangsstufen sofort auf die Entwicklungshöhen der neuesten Neuzeit zu schrauben.

Ich schilderte Dir schon, wie die Russen das Rathaus von Wilna verschweint hatten. Vierzehn Tage lang hatten sechzig Reinemacheweiber unter deutscher Aufsicht die Hände zu rühren. Dann hielt der Oberbürgermeister P. seinen Einzug als Stadthauptmann. Auch hierin steckt wieder etwas Symbolisches. Moskowitische Art und deutsche Art! Wo die Russen in Ostpreußen hinkamen, haben sie gezündet und eingeäschert. Eine unserer ersten Taten in Wilna hingegen war, eine leistungsfähige Feuerwehr zu gründen. Sie wurde vor unseren Augen alarmiert und rückte binnen drei Minuten aus.

Empfohlene Zitierweise:
Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/110&oldid=- (Version vom 1.8.2018)