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Wohl noch nie, so sagte Bethmann gerade heute vor einem Jahre im Reichstag, sei in einem Kriege hinter der Front so viel Friedensarbeit geleistet worden. Das unterschreibe ich freudig. Was ich geschaut an Neuschöpfungen einer kurzen Frist, das hat mich mit staunender Bewunderung durchdrungen. Auch in der Staffel wird treueste Vaterlandsarbeit getan. Auch die Etappe hat mich stolz gemacht auf unser Volkstum.

Überall fühlt man Wirken und Streben. Der Boden ist aufgebrochen und bestellt, die Kultursaat gesät und reift verheißungsvoller Ernte entgegen. Wenn die Russen noch einmal kämen, würden sie gereinigte Städte, ein gesünderes Volk zurückerhalten. Binnen zehn Jahren spätestens wäre freilich der alte Zustand wieder erreicht. Das aber kann der deutschen Mühe Endzweck wahrlich nicht sein. Als Herakles den Augiasstall säubern mußte, geschah es als Sühne für Frevel. Wir jedoch haben ein reines Gewissen. In dieser Hinsicht sind wir ihm ungleich, so viel Herakleisches wir in 28 Monaten auch geleistet haben. Nein, was wir tun, das soll für uns getan sein. Der Russe hat volle hundert Jahre

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)