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Zeit gehabt, zu zeigen was er kann. Aber er hat es versäumt. Damit ist mit dem kriegerischen auch das moralische Recht verwirkt. Er hat die Länder ausgesogen und verwahrlost. Nicht mit so eiskalter Folgerichtigkeit wie die Engländer in Irland und Indien es tun. sondern wilder und fahriger, allein nicht weniger gründlich. Da kann kein Anspruch mehr gelten, als der des besseren Pflegers. Laß uns zwanzig Jahre im Lande sein, und die Bauern werden nicht mehr in zerfetzten Bastschuhen durch das fünfte Element steigen. In ihren Schafspelzen sind keine Läuse mehr und ihre Kinder können lesen.

Schon beginnen sich die Einwohner auf den Übergang einzuleben. Ich sah Uniformschneidereien. An den Firmenschildern waren noch die russischen Tschakos, Säbel und Schulterstücke angemalt, die früher hier verkauft wurden, allein im Schaufenster stand bereits als stolze Leistungsprobe unser feldgrauer Rock in vorschriftsmäßiger Bauart.

Immer mehr deutsche Inschriften tauchen im Straßenbilde auf. Die Absicht ist klar; weniger der Ausdruck. „Frihstakstube“ und

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)