Seite:HartmannObOst.pdf/17

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sein Bett auf stuckernden Rädern durch die Gegend spaziert. Einige Kollegen hatten es darin zur Vollendung gebracht; ich blieb der alte Stümper. Auch tauschte man Besuch und Gegenbesuch, drosch einen Männerskat oder entschied in gründlichen Ausschußsitzungen, wem die nächste Erwiderungsrede zufalle und wie es mit den Trinkgeldern zu halten sei. Selbst Vorträge wurden rollender Weise gehalten. Es ist mit der Zeit wie mit dem Tornister, worüber uns vor 30 Jahren unser Korporalschaftsführer zu belehren pflegte: „Ach wat, et jeht allens rin; et muß nur richtig verstaut sind!“

Traf man am Ziele ein, dann standen schon die bestimmten Ortsoffiziere zum Empfang bereit. „Der Ehrendienst“, wie wir scherzend sagten. Ordonnanzen bemächtigten sich des Gepäcks, und wir fanden es später ein jeder auf seinem Zimmer in der uns zugewiesenen Offiziersunterkunft wieder vor. Der getippte Tagesplan wurde verteilt und wickelte sich mit Hilfe der bereitgestellten Kraftwagen auf die Minute ab. Unermüdlich zwitscherten diese durch die Straßen und federten über das rüttelnde Kopfpflaster der litauischen Städte. Ehrfurchtsvoll wichen die

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)