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Bauernwägelchen zur Seite und die beschafpelzten Kutscher zogen, sofern ihre scheuen kleinen Pferdchen unter dem Holzjoch ihnen Zeit dazu ließen, die lebendurchwimmelten Mützen. Denn so ein Blitzzug von 4–6 Heeresautos, je halb mit Offizieren, halb mit Zivilisten besetzt, das mußte ja doch etwas ganz Sonderliches sein. Vielleicht „Pan Exzellenz großmächtiges“, wovon die künftigen Landesgeschicke abhingen.

Die Reise ging von Süd nach Nord. Unser Anschauungsunterricht begann in Bialystok. Von da erreichten wir über Bielsk den berühmten Urwald von Bialowies, wo der Wolf noch heult und die letzten Wisente Europas dem Aussterben entgegenkümmern. In Grodno verbrachten wir einen ertragreichen Nachmittag, aber Wilna nahm uns anderthalb Tage in Anspruch. Zu Kowno waren wir Gäste in dem Hause, das Hindenburg monatelang bewohnt; saßen wir zuhörend um die lange Kartentafel, worüber sich so oft mit spürendem Strategenblick Ludendorff gebeugt. Mitau! Auch dort steigen Erinnerungen auf. Die Räume, in denen wir uns bewegen, sind die des Medemschen Palastes. Ob’s in diesem Saale war, wo wir jetzt beim Biere sitzen,

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)