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Herbstabmarsch von 1914 – Sachkenner nennen ihn die größte seiner Großtaten – so gründlich unfahrbar gemacht, daß keine Schiene an der anderen geblieben? Nun läuft alles wieder wie daheim. Die Bahnhöfe sind hergestellt und der Beamtenkörper aus dem ganzen Vaterlande zusammengeholt. In demselben Zuge schalten preußische, bayerische, sächsische und schwäbische Schaffneruniformen.

Viel ist getan, mehr bleibt zu tun auf den Frieden verspart. Die Wärterhäuschen geben sich schmucker als vor dem Kriege, allein, dichtbei siehst Du die rauchschwarzen Resttrümmer einer litauischen Bauernkate. Wer sollte sie aufbauen? Die Leute sind entflohen, verschleppt; keiner weiß, wohin. Vielleicht bis auf das – übrigens nie fehlende – Neugeborene herab im Elend verdorben, gestorben.

In den Wäldern wüste Granattrichter und fächerpalmenhaft auseinandergesplitterte Birken. Dazwischen Gräber. Sämtlich aufs sauberste gehalten. Meist in weißrindige Naturgeländer liebevoll gefaßt. Von Ferne sagt schon die andere Kreuzform, ob Freund hier oder Feind für sein Vaterland gefallen. Vielleicht auch eine festgenagelte

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)