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Art. Man hat alte Schienen aufgehängt, die mit eisernen Hämmern bearbeitet werden. Das macht Lärm, aber keine Andacht, und jenes durch Goethe unsterblich gemachte Kind, das wollte nie zur Kirche sich bequemen, das kann sich mit Ohrenzwang herausreden.

Nur in solch mittelbarer Weise ist der Krieg uns nahegetreten. Als junge Vergangenheit, nicht als krachende, blutspritzende Gegenwart. Wo wir der Front am nächsten kamen, in der Mitauer Gegend, sind wir ihr immer noch einige Kilometer ferngeblieben. Übrigens ist es ja auch dort im Augenblick ruhig wie im Frieden. Gelegentlich ein Kleines knallen auf einen russischen Erkundungsflieger oder in den Wäldern eine Treibjagd gegen strolchende und wildernde Versprengte – mehr nicht.

Allein, nie kam uns außer Bewußtsein, daß wir auf einem Boden standen, über den vor kleinem erst die Wirbelstürme des Weltkrieges, heute nach links, morgen nach rechts herumgekreist. Viel ist schon getan, die Spuren seines Wahnsinnstanzes zu löschen. Wenn wir so glatt dahinfuhren – waren das wirklich dieselben Strecken, die Hindenburg auf seinem meisterlichen

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/22&oldid=- (Version vom 1.8.2018)