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Reichsdeutsche und zwei Balten auf dem Gang zum Galgen geleiten müssen. Alle fünf als unschuldige Opfer rachsüchtigen Justizmordes.

Ein fester Stützpunkt des Feindes hingegen war Kowno. Er sollte den Durchbruch der Memelfront hindern. Dazu war er mit einem starrenden Kranz von festen Stellungen umgeben. Außerdem erschwerten unseren Anmarsch Wälder, Sümpfe und Höhen. Endlich als letzter Halt ein starker Fortgürtel. Trotzdem war die Stadt binnen vier Tagen in deutscher Hand. Freilich schlummern auf dem Ehrenfriedhofe wackere Feldgraue dem dermaleinstigen großen Wecken entgegen. Pax vobiscum!

Am vergangenen Mittwoch haben wir die erstürmten Werke beschritten. Von Fort schauten wir in einen kristallenen Herbstmorgen hinein. Hinüber nach dem durch wirre Drahtverhaue gesicherten Dominikanka-Wäldchen, worein das Korps Litzmann sich zuerst einmal die blutige Bahn brach.

Entsinnst Du Dich noch unserer Gänge über die alten Metzer Schlachtfelder? Wie ich mit brennendem Auge und pochender Brust dem einstigen Todesrennen meines ehemaligen Regiments

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/26&oldid=- (Version vom 1.8.2018)