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von St. Marie auf St. Privat folgte? Den kahlen Hang hinauf, der jetzt von weißen Kreuzen flimmert? Dann bist Du im Bilde. „Nein, solche Soldaten“ rief Canrobert, als er von oben den Sturm sah. Die Söhne sind der Väter wert. Fast auf die Stunde 45 Jahre später, in der Nacht zum 18. August, haben sie hier ein ähnliches Sprunggelände durchmessen. Ganz ähnlich, nur doppelt so breit. Werk fiel auf Werk. In der Morgenfrühe war auch die zweite Linie unser, am Abend die Stadt. In gemengter Flucht ging der Russe über die Wilja und die Memel zurück.

Unser schweres Geschütz hat’s gemacht. Wir bestaunten die Einschläge. Wir kletterten in den Kratern herum, wie Wichtelmännchen in Rübezahls Berghöhle, standen auf den verwirbelten Mauerntrümmern, gleich Gemsen auf ragendem Felsgrat. Und zerriebener Beton stäubte unsere Stiefel in ein ortsgemäßes Feldgrau ein.

Meist hat schon ein einziger Volltreffer das Schicksal der Fortbesatzung entschieden. Wo er hinhaute, da waren alle Ausgänge, Luftschächte, Brunnen verschüttet. Neulich erst wurde ein russisches Geschütz mit acht Leichen ausgebuddelt. Der Geröllregen des Ausbruchs hatte sie ein

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/27&oldid=- (Version vom 1.8.2018)