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Was da unten kribbelt und murkst, scheint von da droben klein und der Beachtung unwert.

Und doch ist’s ein weites Feld, wie Effi Briests Vater immer zu sagen pflegt, wenn ihm weiter nichts mehr einfällt. Kriegsarbeit wird nicht bloß getan, wo es knallt. Wenn die Waffen ein Gebiet erobert haben, dann ist die Sache damit keineswegs erledigt. Vielmehr fängt die Sorge nunmehr erst recht an. Namentlich im Osten, wo die breite Natur der Vorbesitzer nie gewohnt war, sich Sorgen zu machen.

Hindenburgs glückhafter Vorstoß hat im Sommer und Herbst 1915 zunächst Kongreßpolen befreit. Dann aber konnte er auf vier weitere russische Gouvernements die deutsche Reckenfaust legen. Kurland, Kowno, Wilna und Grodno. Nur von diesen rede ich. Sie haben 3 Millionen Einwohner. Das sagt nicht genug, da das Land dünn besiedelt ist. Aber es ist zugleich so groß, wie Ost- und Westpreußen, Posen und Pommern zusammengenommen. Man könnte daher vier Königreiche vom Raumgehalte Belgiens daraus zurechtschneiden.

Die russischen Beamten waren samt und sonders entflohen, wie der Mietling, der nicht

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/33&oldid=- (Version vom 1.8.2018)