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sein Tippfräulein mitbringen konnte. Die Klubsessel fehlten erst recht und sind heute noch nicht da. Ich habe sie wenigstens nur in der Villa gesehen, die früher Hindenburg bewohnte, dem Privathause eines jetzt verschleppten deutschen Fabrikanten.

Binnen Wochenfrist war die Kriegsgliederung der neuen Betriebe auf dem Papiere fertig; die Berufenen hatten sich gemeldet. Aber es wurde ein Geduldspiel. Immer wieder mußte geändert, verschoben, anders verpaßt werden. Denn kaum hatten sich die Leiter ihre Bereiche angeschaut, und schon waren diese wieder durch neue Waffenerfolge verdoppelt, ja verdreifacht.

Als am 1. November 1755 jenes schreckliche Erdbeben 30000 Lissaboner unter den Trümmern der Stadt begraben, trat Minister Pombal zu seinem König Josef Emanuel ins Gemach. „Was tun“, rief der gekrönte Schwächling, „um diesem Strafgericht des Himmels zu begegnen?“ Eiskalt antwortete der starkgeistige Vernunftmensch: „Die Toten begraben und für die Lebenden sorgen“. Ganz das Nämliche mußte sich auch die Staffelverwaltung Ob. Ost sagen. Laß mich auf Wilna verweisen: die größte der bereisten Städte. Sie

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)