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Welche Katasterfreuden für später! Für jetzt wurde ein Wirtschaftsausschuß eingesetzt. Sofort nahm er die ganze herrenlose Brache in waltende Hand. Überall wurden Gutsverweser bestellt. In Litauen sind es jetzt 118 Offiziere und 738 Unteroffiziere, Gefreite, Landstürmer. Natürlich vom bürgerlichen Berufe lauter Gutsbesitzer. Administratoren, Inspektoren oder Bauern; immer aber nicht mehr frontdienstfähig. Man sieht manchen, der am Stocke humpelt.

Zur Feldarbeit sind ihnen Hilfskräfte gegeben. Aus den Schippern hatte man neun Erntekompagnien, zu je 261 Mann, gebildet. Gefangene wurden herangezogen und freie Arbeiterkolonnen aus Einheimischen.

Der Wirtschaftsausschuß überwacht die ganze Landwirtschaft. Sowohl diese militärischen, als auch die ansässigen Bauernbetriebe. Er regelt den Bestellungsplan und besorgt die Betriebsmittel. So hat er aus Deutschland für eine Million Saatgut, für vier Millionen Dampfpflüge und sonstiges Ackergerät verschrieben. Endlich ordnet er die Ablieferung der Ernten an die Magazine.

Bei den saumseligen Bauern hat man einen mittelbaren Erzeugungszwang dadurch eingeführt,

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/51&oldid=- (Version vom 1.8.2018)