Seite:HartmannObOst.pdf/56

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vor. Nichts Brauchbares geht verloren; schließlich endet der Werdegang in den eisigen kühlräumen, die von steifgefrorenen Ochsenvierteln starren. Das sind Großbetriebe, die denen in der Heimat nicht nachstehen, keine Maschine fehlt, wodurch Zeit und Menschenkraft gespart werden könnte.

Es war ein gesegnetes Obstjahr. Die Bäume brachen förmlich unter ihrer Last. Den Leitern der Sammelstellen lachte das Herz im Leibe. Mit einer Auslese wunderschöner Früchte veranstalteten sie sogar eine stolze Ob. Ost-Obstausstellung, die dem Ob. Ost-Obst-Obersten viel Beifall eintrug. Die übrige Ernte kam in die Marmeladefabriken. Auch durch deren süße Schwaden sind wir gewandert und ließen uns in das Geheimnis der Pülpe einweihen. Was wird da nicht alles verarbeitet! Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kürbisse, Berberitzen, Hollunder- und Moosbeeren. Hier werden Gurken in Salzwasser eingelegt, dort rote Rüben in Essig. Auf den Darren trocknet Gemüse ein, derweil unter kreisenden Hobelmessern die Weißkohlhäupter in Fäden zerfallen. Rasch füllen sich die rundbäuchigen Fässer; Schaufeln mit Salz fliegen über

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)