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Auch mit Holz wird Krieg geführt. Der Bedarf eines Millionenheeres steigt über alle Begriffe hinaus. Zum Bau von Schützengräben und Unterständen, für Bahnschwellen und Heizung; endlich Holzkohle für Pulver und Sprengstoffe. Die edelsten Sorten sind für die Flugzeuge unentbehrlich. Vergiß auch die Holzwolle nicht, die Euch im stroharmen Vorwinter als Lagerstreu dienen mußte. Ein Forstmann sagte mir, eine versenkte norwegische Holzladung sei den Engländern schmerzlicher als ein abgefangenes Lebensmittelschiff.

Wie mußte uns daher der Holzreichtum der besetzten Gebiete zustatten kommen! Namentlich der Forst von Bialystok und der gewaltige Urwald von Bialowies. Beide umfassen 225000 Morgen eines fast unberührten Bestandes. Der Nutzholzwert des zweiten allein wurde mir auf 700–800 Millionen geschätzt. Bereits im Oktober vorigen Jahres waren höhere Forstbeamte berufen. Sie ergänzten ihr Personal durch Förster und Waldhüter des Landsturms, durch bayerische Holzschlägerkompagnien und Gefangene.

Man mußte mit den Teilen beginnen, die günstig zu den Verkehrswegen lagen. Rasch

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)