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polnische „Dziennik Wilenski“, der weißrussische „Homan“ (Volksstimme), die lettischen „Damtenes Sinas“ und die jiddischen „Letzten Nais“. Eine litauische Zeitung „Dabartis“ hat der Reichstagsabgeordnete Steputat in Kowno gegründet. Die Presseabteilung Ob. Ost hält den Grundsatz aufrecht, jedes Volkstum zu Worte kommen zu lassen; alle Tintenfehde zwischen ihnen jedoch kräftig zu unterbinden. Schiedlich, friedlich. Das ist freilich nötig, denn sie lieben durch die Bank einander ebensowenig, wie insgesamt den Russen.

Bleibt eine dritte Gruppe. Von dem Heere gegründet, jedoch nicht für das Heer geschrieben. Nicht Schützengrabenzeitungen, sondern Ortsblätter zur Belehrung der Einwohner über die Kriegslage und deren Erfordernisse. Demgemäß erscheinen einige mehrsprachig. So die Bialystoker Zeitung neben Deutsch auch Polnisch und Jiddisch. Dies letztere wird in hebräischen Lettern gesetzt. Während sonst die ganzen Betriebe vom Hauptschriftleiter herunter feldgrau sind, mußten für diesen Sonderzweck zum Teil auch einheimische Zivilsetzer angenommen werden. Außerdem sind nur die Straßenverkäufer Stadtkinder. Meist geschäftstüchtige Bengels, die, wenn wir beim

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Fritz Hartmann: Ob-Ost. Gebrüder Jänecke, Hannover 1917, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:HartmannObOst.pdf/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)