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für den hier verfolgten Zweck in erster Linie in Betracht, daß Drändorff – (geboren aus ritterlichem Geschlecht zu Schlieben 1391, zuerst unterrichtet auf der Schule zu Aken [Aquis prope Magdeburgk], nach seinem Dresdener Aufenthalt Student in Prag und Leipzig, zum Priester geweiht 1416 oder 1417) – gerade in der Zeit hier auf der Schule gewesen ist, auf welche auch alle anderweitigen Nachrichten über Peters und seiner Genossen hiesige Thätigkeit hinweisen, daß er hier die genannten Lehrer vorfand und daß Lehrmeinungen, welche von der kirchlichen Norm abwichen, von diesen vertreten wurden.

Die Nachricht, daß beide von ihm genannte Persönlichkeiten schon tot seien, findet in Bezug auf Peter nach ihrem einen Teile eine wertvolle Bestätigung und Erweiterung in der Notiz aus der Farrago hist. rer. Ratisponensium eines Ungenannten (Scriptores rer. Boicarum, hrsg. v. A. F. Öfele, Bd. 2, Augsburg 1763, S. 511) zum J. 1421: „H[oc] a[nno] Joannes de Streitperg episcopus Ratisponensis praeficitur. . Sub eodem degradatus est et iudicio seculari traditus ad comburendum quidam sacerdos magister Petrus de Dräsen pertinaciter defendens novem articulos Wicleff haeretici“. Die Differenz der Ortsangabe in dem Drändorffschen Verhörsprotokoll würde sich in mehr als einer Hinsicht unschwer erklären.

Aus den Quellen böhmischen Ursprungs – (betreffs deren zur Orientierung auf O. Lorenz, Deutschlands Geschichtsquellen etc. Bd. 1, § 24, S. 317 ff. der 3. Aufl., Berlin 1886, verwiesen sei) – möge im Folgenden nur das unmittelbar hierher Gehörige aus dem 1. und 3. Teil der von C. Höfler herausgegebenen Geschichtschreiber der hussitischen Bewegung in Böhmen (Fontes rer. Austriac., Abt. 1, Bd. 2 u. 19, Wien 1856 u. 1866) zusammengestellt werden:

Chronicon univ. Pragens. etc. (Tl. 1, S. 34, vgl. Lorenz a. a. O. 321): „Eodem anno – (nämlich) 1416, nach der hier und auch anderwärts noch vorkommenden Datierung des Beginns der Kommunion unter beiderlei Gestalt, dessen Festlegung auf die Zeit gegen Ende des J. 1414 übrigens völlig gesichert ist) – magister Jacobellus cum magistro Petro Theutonico de Drazdian incepit communicare populum laicalem sub utraque specie contra consuetudinem Romane ecclesie et contra preceptum sacri concilii Constantiensis“ etc.

Chronicon Procopii notarii Prag. (Tl. 1, S. 72, vgl. Lorenz a. a. O. 321): „Tunc – (vorher war schon von Hus’ und Hieronymus’ Verbrennung die Rede) – Theutunici de Draždan habentes scolam in Nova Civitate – (d. i. die Prager Neustadt) – penes Nigram Rosam, specialiter Petrus, qui suasit Jacobello communionem calicis, portaverunt tabulas contra apostolicum scriptas et pictas“ etc. – Appendix (S. 77): „Eodem anno – (nämlich 1416) – magister Jacobellus cum magistris Theutonicorum de Drazdyan incoepit communicare sub utraque specie laycalem populum“ etc. (s. o. Chron. univ. Prag.).