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1. sonst Schleinitzschen Hause, jetzt Straßennummer 24, Katasternummer 711.

Soweit in den Lehnbüchern zurückgegangen werden kann, findet sich als der älteste Besitzer Günther von Bünau zu Liebstadt, welcher im Jahre 1501 die Lehn empfangen,[1] auf diesen folgte Caspar von Schönberg, von welchem 1558 Dietrich von Starschedel kaufte, dann folgten 1578 Georg von Haubitz, 1580 Joseph Benno Theler von Potschappel[2] und 1600 Gottschalch van Güntherode, dessen Lehnbrief vom 19. Februar 1603[3] also lautet: Wir Christian II. bekennen, daß wir unsern lieben Getreuen Gottschalch von Güntherode und seinen rechten, ehelich geborenen männlichen Leibeslehnserben einen freien Hof allhier zu Dresden in der großen Brüdergasse zwischen dem Kloster und Hieronimi Thieles Behausung am Eck gelegen, mit aller Freiheit wie seine Vorfahren, sonderlich aber Günther von Bünau zu Liebstadt, Caspar Schönberg zu Porstenstein, Heinrich von Starschedel und desselben Sohnes gleichen Namens Vormunde Hildebrand von Bautzen, Georg von Haubitz zu Seifersdorf, Joseph Benno Theler, von welchem er dasselbe kaufweise an sich bracht, daran Theler zuvor wie gebräuchlich die Lehn aufgelassen, beliehen etc.

Laut Reskript vom 21. August 1602 kaufte Kurfürst Christian II. dem Güntherode das Haus ab und eignete dasselbe dem Kammerjunker Rudolph von Vitzthum auf Scherblitz zu mit der Befugnis, es wieder zu verkaufen. Als darauf folgende Besitzer finden wir: 1610 Nicol. von Loß, 1615 David Döring, 1622 Hans Siegismund von der Pforte[4]

Laut Kaufs vom 10. August 1668, confirmirt 4. Januar 1669, erwarb das Haus Margarethe Elisabeth von Schleinitz geb. v Lüttichau für 2000 Thlr., auf deren Antrag durch Reskript vom 3. November 1670 das Mannlehn in Allod verwandelt ward. Aus dem Nachlasse derselben und als deren Erbe erhielt der Kammerdirektor von Schleinitz das Grundstück, und dessen Erben verhandelten das selbe an Otto Heinrich von Friesen für 2000 MGl. laut Lehnschein


  1. Lehnbuch Herzog Georgs Vol. III. Bl 125.
  2. Lehnbuch Kurfürst August Vol. I. Bl. 239.
  3. Fin.-Arch. Rep. XXII. Dresden nr. 91.
  4. Lehnsakten.