Seite:Heft09VereinGeschichteDresden1889.pdf/53

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1694, 27. September wird Jacob von Polenz beliehen mit dem Freihause in Dresden hinter dem Ballhause.[1]

1702, 29. Dezember ordnet der König durch Rescript an das Kammerkollegium an, das Polenzische Haus für den Statthalter Fürst von Fürstenberq anzukaufen. Das Kammerkollegium zeigt auf Grund eines Berichts des Amtes vom 9. Januar 1703 unter dem 25. Januar 1703 an, das Polenzische Haus sei Kanzleilehn, sei niemals verkauft, sondern nur vererbt worden, jetzt habe man es subhastiert für 578 Gld., der Ersteher sei aber zurückgetreten, Polenz biete es für 1200 Thlr. und werde es unter 1000 Thlr. nicht lassen.[2]

Jakob von Polenz veräußerte es darauf an den König mittels folgenden Vertrages: Demnach Se. K. Majestät zu des Herrn Statthalters Wohnung unter andern auch die bei dem sogenannten Rauchhause sich befindlichen Zimmer, so bisher der Proviantverwalter und Jagdschreiber Samuel Baldauf inne gehabt, einzugeben allergnädigst entschlossen und daher dem Oberhofjägermeister von Erdmannsdorf dem Proviantverwalter wegen unverzüglicher Räumung solcher Zimmer Andeutung zu thun und hingegen ihm mit Erkaufung eines tüchtigen Wohnhauses (so dem Rauchhause und Wildpretsgewölbe nahe gelegen) anderweit zu prospiciren unterm 10. Dezember 1702 allergnädigsten Befehl ertheilt haben, als erkauft der pp. von Erdmannsdorf vom Herrn Jacob von Polenz dessen zwischen dem kurfürstlichen Proviant- und Ballhause innengelegenes schriftsässiges Lehn oder Freihaus für 800 Gld. am 13. Februar 1703: confirmirt am 26. Februar 1703.[3]

Als im Jahre 1715 der König die der Gräfin Cosel zugehörigen Grundstücke ankaufte und deshalb durch Reskript vom 13. April 1715 das Kammerkollegium mit Anweisung versehen hatte, zeigte letzteres unterm 16. November 1715 an: daß zu den Häusern auch das Polenzische gehöre, welches K. Majestät der Cosel geschenkt und durch Oberhofjägermeister von Erdmannsdorf übergeben, auch von ihr 7 bis 8 Jahre geruhig besessen und genutzt worden, wofür 700 Thlr. Kaufgeld verlangt wurden.[4]


  1. Hptst.-A. Lehnsakten.
  2. Hptst.-A. Loc. 4452.
  3. Hptst.-A. -Lehnsakten.
  4. Hptst.-A. Loc. 1297. Bl. 19.