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Mannlehn gemacht, auch das Grundstück mit etwaiger künftiger Behausung zinsfrei gelassen.

Dieser aus dem Mönchsgarten und dem Zwinger bestehende Platz ward im Jahre 1618 mit einem 161 Ellen langen und 49 Ellen breiten Reithause bebaut, welches aber unter Kurfürst Johann Georg II. vom 25. Juni 1672 an abgebrochen wurde, worauf am 24. Juni 1677 die Grundsteinlegung zu einem neuen Reithause erfolgte.[1]

Hart an das Reithaus stieß das Schießhaus, gebaut von Johann Georg II. im Jahre 1620, ebenso das Ballhaus, welches unter Kurfürst Johann Georg II. niedergerissen und an dessen Stelle am 31. März 1668 vom Kurprinzen der Grundstein zu einem neuen Ballhause gelegt wurde.

In einem Verzeichnisse der kurfürstlichen Gebäude vom 30. Jan. 1655 finden sich als hierher gehörig aufgeführt: das Goldhaus und Tapezereigewölbe, das Rauchhaus, das Backhaus, Hofbrauhaus, Malzhaus, die Gärtnerei am Kloster, das große Waschhaus, das kleine Waschhaus, das Klosterstallgebäude, des Stallschreibers Wohnung mit einem Neustückanbau zur Patientenburg fürs adliche Frauenzimmer und andere adliche Personen (ist nicht ausgebaut), das Ballhaus hinter dem Schlosse am Goldhause gelegen, das kurfürstliche Reithaus im Zwinger und Bahn samt der Vermachung, das Schieß- und Judicierhaus. Nachdem über die Lage des Backhauses, Rauchhauses, sowie des Reit-, Ball- und Schießhauses bereits vorstehend das Nötige erwähnt worden, erübrigt es nur noch die Gebäude durchzugehen, zu welchen das Barfüßerkloster verwendet worden ist.[2] Hierzu gehören

1. das große Waschhaus,
2. das Hofbrau- und Malzhaus,
3. der Kuhstall,
4. ein verschlagener Schuppen,
5. das Gold- oder Probirhaus, worin die Kriegskanzlei.

Über diese Gebäude ist folgendes zu ermitteln gewesen:


  1. Sammler. Jahrg. 1838. S. 47 u. 48. Hptst. - A. Loc. 9835: Die kurf. sächs. Regalwerke bei der Stadt Dresden.
  2. Fin.-Arch. Rep. 6. Dresden nr. 21. Bl. 296 b.