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das Polenzische Freihaus zu erwähnen. Dasselbe lag nach den Lehnbriefen zwischen dem Garten des ältesten Schlosses und dem Klostergarten, wie auch aus einem Gemälde im historischen Museum sich ergiebt. Im Jahre 1412 erhielt Margarethe von Dohnin das Haus in Lehn, durch Kauf gelangte es im Jahre 1524 in den Besitz der Familie von Polenz, in dem es bis zum Jahre 1703 verblieb, wo es Jacob von Polenz an den Kurfürsten verkaufte; dieser wies es dem Proviantverwalter zur Wohnung an, bis es 1733 niedergerissen wurde.

Am Ende des Taschenberges nach Abend zu befand sich der Mönchsgarten nebst dem Barfüßerkloster und der dazu gehörigen Kloster-, jetzigen Sophienkirche. Der Garten war begrenzt von dem Kloster, der Gasse an der weißen Mauer, dem Garten zum alten Schlosse und der von dem alten Schlosse nach dem Wilsdruffer Thore in gerader Linie sich hinziehenden Stadtmauer. Der Garten ward 1540 durch die Schenkung einer Parzelle davon an Antonius von Schönberg verkleinert, doch bei der von Kurfürst Moritz ausgeführten Anlegung neuer Festungswerke durch den zur Stadt geschlagenen Platz erweitert und von da an Zwinger benannt, was aus einem Befehl an den Forstmeister in Dresden vom 19. August 1582[1] hervorgeht, dem „Gärtner im Zwinger oder Klostergarten“ Holz zum Hausbau ohne Bezahlung verabfolgen zu lassen. Bezüglich des Platzes, welcher durch den Festungsbau gewonnen worden, ist ein Reskript des Kurfürsten August d. d. Torgau den 2. Mai 1561[2] zu erwähnen: „Nachdem wir unserm Hauptmann über unsere Gwardi, Thürknecht und lieben Getreuen Caspar Zipser aus besondern Gnaden und um seiner getreuen fleißigen Dienste willen, so er bisher uns geleistet und auch ferner thun soll und will, den Raum oder Platz hinter unserer Rennbahn zwischen Heinrichen von Maltitz und Marcusen Fuchsen Behausung zu Dresden gelegen, erblich geeignet, gegeben und verschrieben haben,“ wird auf Ansuchen Zipsers dem Platze die erbliche Qualität, Art und Eigenschaft benommen und er zu rechtem


  1. Fin.-Arch. Cop. in Rents. 1581. Bl. 462.
  2. Hptst.-A. Loc. 14033. Kurf. August Lehnb. Vol. II. Bl. 223.