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vom 23. September 1600 genehmigt wird.[1] Diesem, entsprechend ordnet ein Reskript des Kammerkollegii vom 7. August 1600[2] an den Zeugmeister zu Dresden an, in dem Pferdestalle am Kloster ausbessern zu lassen die böse Dachung auf dem langen Stall nach dem Zwinger, die Knechtstube und den steinernen Wassertrog, auch anstatt der Heimlichkeit, so im Kirchenbaue abgegangen, eine neue zu graben.

Bei dem letzten Umbau der Sophienkirche ist dieses Stallgebäude ganz weggerissen und der Raum zum Kirchenvorplatz benutzt worden.

4. Ein Schuppen.

Wo dieser gestanden, ist mit irgendwelcher Zuverlässigkeit nicht anzugeben, da alle spezielle Nachrichten fehlen; er gehörte wahrscheinlich zu den Baulichkeiten, welche bei Erbauung des neuesten Waschhauses weggerissen worden sind.

5. Das Gold- oder Probierhaus, spätere Kriegskanzlei.

Über den Ursprung dieses Gebäudes finden sich keine Nachrichten, nur über die Einrichtung ist folgendes zu bemerken:

In einem Inventarium über das Probierhaus heißt es:[3]

Auf des durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Wilhelm Herzog zu Sachsen Vormund und der Chur Sachsen Administrators sonderbaren Befehlig ist das neue Probierhaus allhier in Dresden hinter dem Schloß gelegen, so gemeiniglich das Goldhaus genannt wird, ao. 1598 den 28. April Mittags 12 Uhr geöffnet und darin zu inventieren angefangen und befunden, jedoch jedes an seinem Orte gelassen worden, wie hernach folgt etc. Mit specieller Bezeichnung des Ortes, wo sie sich befunden, werden eine Masse Gläser, Flaschen, Destillierkolben, Ingredienzien zum Probieren, ja selbst Scherben aufgeführt, davon erwähnenswert sind: Im großen Saale oder Laboratorio unter einem Tische etliche zerbrochene Scherben mit ausgebranntem Todtenkopfe; ein Probiergehäuse gar schön in einem Futter, ist nicht geöffnet, Heinrich Mahler berichtet, es koste 500 Thlr.; ein Ofen mit 4 Kapellen, wird der faule Heintze genannt;


  1. Hptst.-A. Copialbuch in Kammersachen 1600. T. V. nr. 2. Bl. 3.
  2. Fin.-Arch. Rentcop. v. J. 1600. Bl. 756.
  3. Hptst.-A. Loc. 9835. Inventarium über das Probierhaus 1598.