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die Hofbrauhausgerechtigkeit an den Hofbrauverwalter Johann Gottfried Grohmann zur Übertragung auf sein vor dem Pirnaischen Thore gelegenes Grundstück gegen einen Kanon von 230 Thlr. jährlich übertragen und ihm die Wegreißung des alten Brauhauses an der Sophienkirche gegen Ansichnahme der Materialien überlassen werde.

3. Der Stall.

Den Ort, wo sich derselbe befand, giebt Hasche[1] an, indem er von den „Ställen am Kloster, mit denen die zwote Seite (der großen Brüdergasse) unten anfängt“, spricht. Dies wird auch durch Grundrisse bestätigt.[2]

Über vorgekommene Baulichkeiten finden sich folgende Nachrichten: Unterm 9. März 1579 ward angeordnet, die Ställe im Kloster zu Dresden, worin die Kutsch- und Mühlpferde stehen, so an Krippen, Raufen, Standsäulen und andern sehr wandelbar sind, für 160 Gld. 8 Gr. 8 Pf. an Hansen Irmisch zum Bauen auszugeben.[3] Im Jahre 1589 werden 1424 Gld. 18 Gr. 1 Pf. auf die Besserung der Klosterstallung und Anrichtung der Losamenter in Rechnung verschrieben.[4] Nach einem Reskript vom 1. Februar 1599 sollte im Kloster anstatt des Pferdestalles, so jetzo zum Boysalz gebraucht wird, ein anderer auf 29 Stände erbaut werden.[5] Der Anschlag zu diesem Baue, der 68 Ellen

lang, 10 Ellen weit und 6½ Ellen hoch werden sollte, betrug 106 Gld. ohne das Holz. Ein anderweiter Anschlag bezog sich auf den Platz: Von dem Hause am Kloster, darauf der Hafer liegt, bis an das Waschhaus über Zwerg im Hofe 49 Ellen lang, 91/4 Elle weit mit 20 Ständen 757 Gld. 7 Gr. 8 Pf., dazu noch ein Platz, da das Waschhaus und Stube steht, 23 Ellen lang mit 9 Ständen.[6] Ein Bericht des Kammerkollegii vom 16. September 1600 erwähnt, daß zur Aufführuug einer Mauer um den Kirchhof ein Platz, 14 Ellen lang und 7 Ellen breit, vom Klosterstalle abgenommen werden müsse, was auch durch Reskript


  1. Hasche, Umständliche Beschreibung. I. S. 255.
  2. Hptst.-A. Rißschrank VII. Fach 86 nr. 13. Cart. E.
  3. Fin.-Arch. Rentcop. v. J. 1579. Bl. 542 b.
  4. Fin.-Arch. Rep. 8. Dresden nr. 6.
  5. Fin.-Arch. Spezialreskr. d. ao. 1599. Bl. 244.
  6. Fin.-Arch. Rep. 8. Dresden nr. 15.