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Sophienkirche angebauten Brauhauses verschiedene Vorschläge. Auf Vorlegen dieses Berichts erklärte der Hoffuttermarschall Grundmann mittelst Kammerprotokolles vom 19. September 1754, daß zeither das Futter auf den Kirchböden durch das angebaute Hofbrauhaus auf- und abgetragen worden sei, künftig müsse eine Treppe außerhalb der Kirche in der Nähe der Sakristei angebracht werden. Durch Reskript vom 17. Oktober 1754 ward angeordnet, das Einreißen des Hofbrauhauses zu unterlassen und den Pacht mit dem Braupachter Renner fortzusetzen. Am 13. Januar 1764 erbietet sich Renner, das Hofbrauhaus auf seine Kosten wegzureißen und in seinem Garten vor dem Pirnaischen Thore aufzubauen. Darauf ordnet ein Reskript vom 16. Februar 1764 an, wegen Transferierung des Hofbrauhauses an einen anderen Platz Erörterung anzustellen und Bericht zu erstatten. Ein solcher vom 20. März 1764 macht dagegen den Vorschlag, den Reesischen Garten beim Wilsdruffer Thore dazu zu verwenden, und fügt die deshalb entworfenen Pläne bei. Das Kammerkollegium fragt am 7. November 1764 beim Stadtrate zu Dresden an, ob dieser gemeint sei, das Hofbrauhaus zu übernehmen, was unterm 28. Dezember vom Stadtrate abgelehnt wird. Die Angelegenheit schwieg abermals bis zum Jahre 1774, wo in Folge eines Berichts über verschiedene Baulichkeiten am Hofbrauhause das Kammerkollegium unterm 10. Oktober Vortrag erstattete, auf welchen durch ein Reskript vom 31. Dezember 1774 angeordnet wurde, daß das Brauhaus weggerissen und an einem andern angemessenen Platze resp. in der Vorstadt aufgebaut werde. Das Kammerkollegium erstattete darauf unterm 2. Oktober 1775 anderweiten Vortrag und schlug vor, das Brauhaus vor dem Pirnaischen Thore auf der Brandstelle des Hirsches aufzubauen und eine Treppe zu den Schuttböden auf der Sophienkirche anzulegen. Nach längerem Schriftenwechsel zwischen dem Geheimenrate und dem Kammerkollegium verordnete endlich letzteres an das Amt am 5. August 1776 die Abschaffung des Brauhauses und Überlassung der Braugerechtsame an einen Privaten, obgedachten Braupachter Renner. Endlich genehmigte ein Reskript vom 21. September 1776,[1]. daß


  1. Fin.-Arch. Spezialreskr. v. J. 1776