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III.
Das Augustinerkloster zu Altdresden
und seine Besitzungen in der Oberlausitz,
das Teminierhaus zu Bautzen und das Rittergut
Kosel mit Stella.
von
Prof. Dr. Hermann Knothe




Daß das Kloster „Einsiedler-Ordens St. Augustini“ zu Altdresden (dem jetzigen Dresden-Neustadt) auch in der Oberlausitz Besitzungen gehabt habe, war den bisherigen Geschichtsschreibern der Stadt Dresden wohl noch nicht bekannt. Auch das „Urkundenbuch der Stadt Dresden“[1] theilt über dieselben nur zwei Urkunden mit. Über das Terminierhaus zu Bautzen giebt eine ganze Reihe von Urkunden, welche wir in der erst kürzlich wieder neu entdeckten Abteilung des dasigen Ratsarchivs aufgefunden haben, vollständige Auskunft.

Auch in der Stadt Herzberg im ehemaligen sächsischen Kurkreise (nördl. v. Mühlberg) hatten die Augustiner-Eremiten ein Kloster, und diesem war etwa im Anfang des 15. Jahrh, von dem Rate und dem Domkapitel zu Bautzen „nachgelassen“ worden, auch bei ihnen zu „terminieren“. Der Rat hatte zu diesem Zweck „ein Haus, vor dem Schloß gelegen, dem terminario zur Wohnung gutwillig eingeräumt“, welches später als auf dem „Burglehn“ gelegen bezeichnet wird, jedenfalls deshalb, weil es, ebenso wie die Burglehnhäuser, von dem Stadtrecht eximiert worden war. So war denn alljährlich in der Advents- und in der Fastenzeit ein


  1. Cod. dipl. Sax. reg. II. Bd. 5.