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Beilage.
1. Fiat Justitia et pereat mundus bis millies[1].
2. De causis amissarum quarundarum latinae linguae radicum[2].
3. Sententia versiculi Graeci[3].
4. Palponista Bernhardi Geystensis[4].
5. Dionysii Catonis Disticha de moribus ad filium[5].


28. Februar 1669.

Herzlieber Bruder!  Auß deinem an mich unlängst gethanen und durch den Pritzschmeister H. Georg Ferbern reimweise überreichten Schreiben hab ich nicht allein den NeuenJahrswunsch von Herzen gerne vernommen, sondern auch die darbey gewesenen gedruckten sachen wol empfangen, bedancke mich erstlich des neuen Jahrswunsch, der Allerhöchste gebe dir, was dir an leib und Seel mag nützlich und gut seyn, darnach auch vor die überschickten Sachen, die mir sehr lieb. Herr Krauten, der dich officiosissime salutiren läßt, hab ich das darbey gefügte convolut auch übergeben, ist ihm über die massen sehr angenehm gewesen, hat mich mit seinen leuthen und Costgängern, in die 16 Personen starck, weil ich in etlichen wochen nicht hab ausgehen können, des Abents überfallen und eine gute Music mitgebracht. Nun seynd mir die guten Gäste zwar lieb gewesen, allein das hat mich verdrossen, daß ichs nicht eher hab wissen sollen, damit ich mich mit den speisen hette in acht nehmen können, weil es nun so stillschweigend zugangen, haben sie müssen mit einem haasen und Schöppskeule und mit den ihrigen, was sie mitgebracht, vor lieb nehmen. Verschienen Sontag ist es über meines seel. weibes Bruder, herr Bleyen gegangen, ich were gerne jedesmal darbey, alleine das ist meine beschwerung, daß sie so lange in der Nacht nein sitzen, weil die Nacht mir schädlich, also kan ich in meinem hohen Alter nicht mehr tauren, sondern


  1. Vertumnus poeticus. Cygn. 1646. Vgl. oben S. 29.
  2. Cygn. 1642.
  3. Cygn. 1653.
  4. Ex bibliotheca Thomae Reinesii edidit Chr. Daumius. Cygn. 1662.
  5. Cygn. 1662.