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Gott euch zugeschickt, wollet ihrs mit gedult ertragen. Derselbige wirdt euch die schmerzen lindern, und zu voriger gesundtheit wiederumb verhelffen. Was unsern Augustußen anlanget, vernehme ich, das ihr seidt berichtet worden, als wann er sich vor 2 Jharen in Schlesien uffgehalten und alda gedienet haben solte. Nun befinde ich aus seinen mir zugeschickten schreiben ein andres, und ist nicht ohne, das er sich zu Brieg nicht vor 2 Jharen, sondern Ao. 1626 bey einer hoffbarbiererin etzliche wochen ufgehalten und von dannen in Preußen sich begeben wollen, aber an der Polnischen grenzen von den Crabaten außgezogen und geprügelt worden, das er sich notwendig zurück zu seiner vorigen Meisterin wieder wenden und den winter uber bey ihr bleiben müßen. Weil aber das Gräffl. Schlickische Regiment alda gelegen, hat er sich unter des Graffen Compagni vor einem Feldscherer bestellen laßen, hernacher da gedachter Graff in wenig Monat zu Hirschberg in warmbadt mit Todt abgangen, hat er sich, weil seine gelegenheit alda zu bleiben, lenger nicht gewesen, unter des Obristen Wachmeisters Hans Sigmundt Leisers Compagni gebrauchen laßen, und seinem Schreiben nach, welches zu Fürstenwalda im Haubtquartier im Junio 1627 datirt, gute gelegenheit, die er ihme nicht beßer wünzschen möcht, haben solte. Ao. 1628 den 9. Maij hab ich von meinem Tischgesellen, welcher in Magdeburg Generalzeugmeister gewesen und neben dem Bischoff[1] zu Wolffenbüttel bißher gefangen gesessen, damals von Prag aus schrifftlichen bericht bekommen dieses inhalts: gedachter Obrister Wachmeister commandiret jetzo das Schlickische Regiment als ein Obrister Leutenandt, hat ein Österreichisches Fräulein von Buhaim geheyrathet, mit nahmen Werbele, der ligt in Holstein, ist ein alt Regiment, das in 12 Jahr gedienet. Dieser Leiser sol viel vor sich gebracht haben, aber man wil sagen, das er wegen seines geizes und uberlast den er den leuthen gethan, und die Soldaten große noth leiden laßen, von H. Feldtmarschalck Schlicken sol


  1. Christian Wilhelm, Markgraf von Brandenburg, jüngster Sohn Kurfürst Joachim Friedrichs, Bruder des Kurfürsten Johann Sigismund, Erzbischof von Magdeburg 1598–1631. Er ward Erzbischof mit 11 Jahren, 1626 in die Acht erklärt, bei der Zerstörung Magdeburgs (10. Mai) 1631 durch Tilly gefangen, und convertirte sich später in Wien. (Vehse VI, 12, 2. Theil. S. 183).