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13. Juni 1640.

Den plötzlichen Fall mit Johann Schneideweins seel. Sohn hab ich ungerne vernommen, eben an diesem Tage hat sich eins Soldaten in der Unter Guardi alhier weib, die vor 2 Jharen mein Kindt gestillet, in der Elbe ertrencket. Folgenden Sontag ein Lackeyen weib sich mit einem brotmeßer entleibet, den Montag darauf ein Bauer sich auch in der Elbe ertrencket, und wie man ausgibt, sol zu Pirna ein weib ihr kindt erstochen und sich hernach erhencket haben, Ingleichen sol zu Meissen auch geschehen sein. Gott behüte uns vor solchen bösen fallen.

M. Conrad hat vergangen Sontag in der Sophien Kirchen gepredigt, vor der Mitwoch hat er mit mir in meiner Muhmen garten Abentmalzeit gehalten und deiner offt erwehnet, lest dich freundlich salutiren, er wünschet, das du möchtest hier seyn; uf künftige Johannis ziehet er von seinem Edelman weg und zu H. Salomon Tauchern Advocaten zu Oschatz, er bleibt aber noch eine weile mit seinem herrn hier, denn er Feindes gefahr halber sich hier ufhelt. – –


21. Dezember 1641.

– – Christoff Seidel, das ungerathene Kindt, ist vor acht Tagen anhero kommen und eine Nacht und Tag hier gewesen und mir nicht zugesprochen, bis Thorschließen ist er mit seinen Cameraden zu mir geritten kommen und gefragt, ob ich und die meinigen noch wol auf weren, und wenn ich gelegenheit hette, solte ich dich und sonderlich seine Mutter, Vater und geschwister freundlich grüßen; hab ihn gefragt, ob er nicht einmal von dem Gottlosen leben abstehen wolte, ja wol, hat er geantworttet, wenn er nur könnte; wenn er lust darzu hette, würde er wol loß kommen können, allein er ist dem Soldatenleben ergeben, hat sich gar stattlich in kleidung ausmundiret, man hat keine noth an ihm gespüret, liegt zum Senfftenberg, 7 Meilen von hier. – –


9. März 1642.

– – Berichte dich hiermit, das Vetter Thomas Diez am Sontag Invocavit zu mir kommen und mir zugesprochen, hab ihn