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Kindt einen solchen weiten und gefehrlichen weg zu reisen sich nicht will schicken, so wirdt es wol verbleiben. – –

Kan dir auch nicht verhalten, das Vetter Christof Seidel, der beym Feindt 18 wochen im stockhaus geseßen, endlich mit einem Cameraden darvon geloffen, bey mir gewesen und eine mahlzeit bey mir geblieben, ist ganz zerrißen ufgezogen kommen. Unser gnädigster herr hat ihm ein Paß an General Schleinitz geben und 1 Thaler zehrung, da hat er müßen wieder dahin lauffen, wil gerne loß seyn, weil er aber nichts zu spendiren hat, wirdt er wol bleiben müßen; ich hab ihm vor diesen treulich gerathen, das er abdancken soll, aber er ist noch immer bey dem Gottlosen leben. –


10. Oktober 1642.

Herzlieber Bruder Christiane!   Wenn deine hochzeit glücklichen und wohl abgangen, hörete ich es gerne, wünsche dir nochmals zu deinem Ehegatten Gottes reichen Segen und alle gedeyhliche wolfarth. Es hat der H. D.[1] zu 2 mahlen an mich geschrieben, etwas von Obst unterschiedlicher arten zu deiner hochzeit hienauf zu schaffen, aber er hatt es alzeit zu langsam bestalt, so seind auch die bothen, sonderlich die Voigtländischen wegen der Kriegsunruhe nicht hier gewesen, das mans einem, wie wol mit großen uncosten hette mitgeben können. – – Wie nun deine hochzeit abgelauffen, auch wenn du in deine Losament einziehest, wirst du mich wol zu berichten wißen. –


11. Januar 1643.

– – Thue dich berichten, das den Sontag vor Weinachten Christof Seidel von Leipzig zu mir kommen ist und bey mir pernoctiret hat, folgendes Tages hat er ordre bekommen, nach dem Großenhayn sich zu begeben, welches auch geschehen. – – Vor den Weihnachtferien hab ich wieder schreiben von Wien[2] bekommen und begert die Frau Muhme nachricht, was


  1. Dr. Nic. Göts.
  2. In einer Erbschaftssache.