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Neues nichts als das am verschienen Sontag 3 Schwestern in einem hause mit einander verlöbnüs gehabt haben, dergleichen Exempel man nicht haben wirdt, ob nun die Hochzeiten auch zugleich angestellet werden, wird die Zeit geben. Die Mutter ist ein hurtig frisch weib, eine Hamburgerin, hat 25 lebendige Kinder gezeuget, 24 mit dem vorigen und eins mit dem itzigen Mann.


27. November 1649.[1]

Insonders geliebter Herr Vetter und werther freundt!   Auß seinem uberschickten Schreiben hab ich ungerne vernommen, daß er des Arrests noch nicht entlediget, sondern einen weg wie den andern darinnen enthalten wirdt und dahero muthmaßet, daß die sache, weil der H. Obriste leutenant uf seine Schreiben nichts wieder beantwortten will, muße anhero remittiret worden seyn. Nun hette den H. Vetter zu deßen eher entledigung ich jetzo gerne behülfflichen sein und H. S. Schwaben und H. General Auditeur dieser sachen wegen ansprechen wollen, weil aber verschienen Sonnabents ein Engeländischer Abgesandter anhero kommen, kan man bis zu seiner abfertigung nichts fruchtbarliches ausrichten; gibt es nun die gelegenheit, so will ich mich erkühnen und zu beiden bewusten Personen gehen und darüber vernehmen, ob die sache bey ihnen anhängig gemacht und wieweit in derselben verfahren, erfahre ich nun etwas gewißes, berichte dem herrn Vetter ich solches mit ehistem. H. Hoffmann, der itzo Regiments Schulteiß zu Wittemberg ist, hat sich ein 14 Tagen bei mir ufgehalten und beym General Schultheiß zu verrichten gehabt, der ist von einem zum andern gewiesen worden, das ers endlichen gar überdrüßig worden; wann die sache ihn selbst betroffen, were er wol darvon gelauffen, weil es langweilig dahergehet, ich will es nun versuchen, wie weit ichs bringen werde. –


3. Juni 1650.

Herzlieber Bruder Christiane!   Dein Schreiben, darinnen du


  1. Adresse: Meinem lieben Vetter Christoph Seideln unter Rittmeisters Hans Ernsts Compag. zum Annabergk zubehändigen.