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und seind zugleich in die Kirche geführet worden. Ich bin selbst als ein Schwager zur hochzeit gebethen worden, hab aber wegen anderer verhinderung nicht erscheinen können.[1]


25. Juni 1650.

Herzlieber Bruder Christiane!   Vor die uberschickten Carmina thue ich mich freundtbrüderlichen bedancken, hast hingegen wieder von Papier und anderen Materien was zu empfahen, wollest mit diesem wenigen vor dißmal vorlieb nehmen, und so der liebe Gott, der uns den lieben vollkömlichen Friede beschert, darfur seiner Göttlichen Allmacht lob und Danck gesaget, was reichlicher förderhin, weil es bißher gar clem gewesen, geben wirdt, so soll auch was mehrers folgen. Ich vernehme, daß die Zwickauische Chronica etwas augirt und in Druck befördert werden soll, wollest derwegen gebethen seyn, mir mit einem exemplar behülfflichen zu seyn. Was itzo wegen des Fridens Schluß und sonsten bey der Canzley ausgehen wirdt, soll dir darmit auch gratificirt werden. –

Den dreyen Schwestern ist das hochzeitgeschenck allen in gesambt geschehen. Die eine hat einen Jesuiten von Breßla, der revocirte und Doctor Theologiae ist und nacher Brettin, da er Probst worden, vor weniges kommen, deßen nahme mir außgefallen, die andere hat einen Materialisten zu Leipzig und die dritte einen Floßschreiber ufm lande geheyrathet. –


11. Dezember 1650.

Herzlieber Bruder Christiane!   Bey dieser gelegenheit hab ich nicht unterlaßen können, deines Zustands einmal mich zu erkundigen, weil ich bißher wegen der Fürstl. Beylager[2], da es baldt hier


  1. Zwickauer Ratsschulbibl. VI, 5, 18b (Nr. 56) findet sich ein Gedicht zur Hochzeit dieser drei Schwestern verfertigt, betitelt: „Auff Dreyer Schwestern Hochzeit, Glücklich gehalten, mit Herrn D. Walther Buschen &c. Herrn Heinrich Müllern &c Herrn Andreas Donat &c. in Dresden, den 22. Januar. im Jahr 1650. Eylig auffgesetzt von David Schirmern. Bergens Druck.“
  2. Die am 19. November stattgefundene Doppelhochzeit der kurfürstlichen Prinzen Christian (geb. 27. Okt. 1615) und Moritz (geb. 28. März 1619) mit den Schwestern Christiane und Sophie Hedwig, Prinzessinnen von Holstein-Sonderburg (Müllers Annales S. 387. Hasche III. S. 210). Die Feierlichkeiten sind ausführlich beschrieben bei Vehse V. 3 S. 244 ff.