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bald dort zu verrichten geben, wie auch schöne aufzüge und andere sachen anzuschauen gewesen, daß auch eine ziemliche nothdurfft von frembden leuthen, darunter viel Studenten und zwar zwei von Venedig, die uf der Post anhero kommen, und die Ceremonien, die bey dem Fürstl. Beylager vorgehen möchten, mit anzuschauen, anhero kommen seindt; es ist von menniglichen geruhmet worden, was von Cartel ist ausgetheilet worden, hast du hiervon etliche exemplaria zu empfahen; die bey dem Feuerwerg seind ausgeworffen worden, hab ich itzo nicht haben können, ein exemplar hab ich nur vor mich behalten. – –

H. Sebastian Preußer, Gerichts Secretarius alhier ist vor wenig wochen zu Zwickau gewesen, hat sein Töchterlein zu H. Macasio[1] in die Cur gethan, hat dir zu 2 mahlen meinetwegen zusprechen wollen, hat es aber jedesmal, weil er nicht gewust, ob es dir annehmlichen, bleiben laßen, ist ein feiner gelehrter Mensch und vor etzlichen Jahren zu Spandau in der Marck Conrector gewesen, hat H. Barthium bey seiner jüngsten anwesenheit in seinen sachen nachrichtung so viel vorhanden gewesen, geben. –


3. Februar 1651.

Herzlieber Bruder Christiane!   Vor die uberschickte Leich Predigt thue ich mich freundbrüderlich bedancken, hast hingegen die übrigen Chartel hierbey zu empfahen, wirst sie nun alle complet haben, wünzschen hette ich wollen, daß du die ufzüge und was darbey vorgangen, auch hettest sehen sollen. Denn viel Studenten und andere leuthe viel meil weges darnach gereiset seyn. – –

Es ist unlängsten ein Student mit nahmen Georg Erhard Pistoris von Gera erschlagen. Der Thäter hat am vergangen Freitag wieder seine straffe leiden sollen, ist aber, weil er als ein leichtfertiger gesell alles wieder geleugnet, verblieben. –


  1. Dr. med. Johann Georg Macasius, Schönburgischer Leibmedicus und „vornehmer Praktikus“ in Zwickau (geb. 17. März 1617 in Eger als Sohn des Stadtphysikus Dr. Paul M., gest. 18. Juni 1653, beigesetzt in der Marienkirche zu Zwickau).