Seite:Heft10VereinGeschichteDresden1892.pdf/49

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

gefallen, dem muß ichs heimstellen. Ich laße sie abmahlen, wie sie in ihrem Schmuck gegangen, verhoffe, sie diese woche noch zu bekommen; es hat bey ihrem Leben geschehen sollen, hat sie sich deßen geweigert, mit vorgeben, sie müste hunger leiden, wenn sie uf den Simßen stünde. – –


24. Juni 1651.

– – Wegen der bewusten sache zu Altenburg ist dir wol zu rathen, das du bleibest, wo du bist, verhoffe, der liebe Gott wird dir dein außkommen zu Zwickau so wol geben, als dort. – Von unser allerwegen wollet ihr sembtlich von uns gegrüßet seyn, Ingleichen auch herr Vetter Seidel. Kanst ihm darneben berichten, daß am verschienen Sonnabent ein Soldat in der Unter Guardie alhier, so hiebevor seinen Vater gehauen und im gefängnüs Drauwort sich verlauten laßen, zum Schelm bey der Justiz in gegenwart der Soldaten gemacht und der Degen uf drey stucken zubrochen worden ist und soll ufu Bau ewig gefangen sitzen, ist in lachenden muth darvongangen. Der Obrister Leutenant Neitschitz ist unter den Ritterpferden Obrister Leutenant und Obr. Jung Schleinitz Obrister worden.


9. September 1652.

– – Ich hette dir gerne eher schreiben wollen, so hab ich noch mit meinem am verschienenen Ostern erkauften hause noch immer ufzureumen, denn ich wegen meiner verrichtungen nicht stets darüber bleiben können. Der liebe Gott hat mir ein fein ausgebaut hauß beschert, aber umb 1430 fl. als den halben teil in Jhar und Tag und das andre uf Tagzeiten bezalen müßen, hab mit der Badstuben 5 Stuben und im hof ein absonderlich groß Steinern gewölbe, 2 Keller, darein ich etzliche und zwanzig Vaß wein legen kan. Gott beschere nur gesundtheit, das ichs den meinigen zum besten bezalen kan. – –

H. D. Pöhler[1], M. Deckert[2] Andreas Menser, Nicol


  1. Dr. Daniel Pöhler, starb 1654 als Stadtvoigt.
  2. M. Johann Decker, geb. 1. Febr. 1606 zu Zeulenroda, studierte in Jena, wo er 1629 zum Mag. promovierte, wurde im Januar 1635 Tertius, 1642 Conrector, 1671 aber Alters halber, emeritirt nachdem er 1652 die Wahl zum Ratsmitglied (s. oben) ausgeschlagen. (Herzog, Geschichte des Zwickauer Gymnasiums. 1869. S. 91.) Er starb am 27. April 1673.