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Pezold und Caspar Ferber sind heuer zu neuen Rathsherrn bestetigt worden. Tace.


14. November 1652.

Herzlieber Bruder Christiane!    Vor die beschehene gratulation wegen meines haußkaufs thue ich freundbrüderlichen bedancken, der Allerhöchste helfe und beschere gute mittel, das ichs nach und nach bezahlen kan, es ist sonst ein fein wol ausgebautes und wolgelegenes hauß, kan in die Keller ein 28 Vaß legen, hab auch albereit ein 5 Vaß wein eingelegt, bescheret Gott mittel, sollen derselben noch mehr geschaffet werden. – –

Sonsten läßt dich mein Schwager, H. Tobias Winckler[1], anitzo Pfarrherr zu Greiffendorff unterm Ambt Nossen gelegen, freundlichen salutiren und bitten, du wollest ihme ein wenig carmina zu seiner bevorstehenden hochzeit ufsetzen, solche sobald müglichen zum druck anhero ubersenden, er hat zwar keinen gewißen Tag darzu, denn sein Juncker der H. Jägermeister will ihm solche ausrichten, wenn Churf. Durchl. zu Sachßen wieder von Prag anhero kommen werden, denn er will ein Pancket anstellen und die herrschafft darzu bitten, da soll er denn mit durchgehen; wenn sich Churf. Durchl. darzu resolviren werden, dörfte es noch wol in der Adventszeit geschehen. Seine liebste heist Dorothea Peckin von Rochlitz bürtig, ihr Vater ist bürgermeister daselbst gewesen, wilst du ihn nun mit was gratificiren, hette ich darumb zu bitten. –

H. M. Deckert wirdt nun wol bey seinem Schuldienst verbleiben, wie aber H. Menser, weis ich nicht. H. D. Pöhlern sol zu Pirna gestriges Tages eingekommenen bericht nach der Schlag gerüret haben.


  1. Aus Dresden, 1628 Afraner, 1652 Pfarrer in Greifendorf bei Böhrigen, gest. 1694 (Kreyssig, Album, S. 171). Ihm widmete Christian Daum sein: „Μονοστιχοποιχιδυπαίγνιον“. Cygn. 1653.