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vertruncken worden were, nach; der wintzer Michael, der immer bey mir ist, lest ihn freundlich grüßen und hat mich gebethen, wenn er hieher kehme, ich solte es ihn zu wißen machen, er wolte uf ein trunck herein kommen, denn er seiner nicht vergeßen könte, weil er keinen frömmeren Soldaten gesehen hette, denn Ihn, ingleichen sein weib auch. –


29. Januar 1655.

– – Ich vernehme das die Zwickauische Chronica[1] wird ufs neue ufgelegt und die alte cassiret werden soll, zu deßen verlag Ihr Churf. Durchl. 400 fl. deputirt haben sollen; wenn dieselbe verfertiget, wollest du uf ein exemplar vor mich bedacht sein, wenn Ich gleich ein weniges spendiren solte. Was neues passiret, hast du aus inliegendem zu ersehen. –

Den 17. 18. 19. und 20. Januarij 1655 hat zu Ortrandt ¼ Meil weges von der Stadt gelegen zu Ponickau einem von Polenz zuständig, in 5 kleinen dorfteichlein das waßer sich in blut gefärbet alßo das es platzweise durchs neue Eiß als brunne herfür gequollen, unter dem alten Eiß aber es ganz clar und rein gewesen.


13. Mai 1655.

– – Bedancke mich vor die willfahrung der Zwickauischen Cronicken. – Was die absetzung der Münze belanget, höret man darvon nichts, wenn der in anfangk des May angesetzte Probation Tag zu Leipzig[2] hette seinen Fortgang erreichet, hette es wol geschehen dörffen, weil er nun uf 3 Monate ufgenommen, verbleibet es inmittels im vorigen stande. Den 30. Aprilis jüngsthin ist der vor wenig Jharen aus dem Closter entlauffene und anhero


  1. Es handelt sich hier um M. Tobias Schmidt's Chronica Cygnea. Zwickau 1656. Vgl. die Einleitung zu der Ausgabe von 1656, Bl. b4b – Der von M. Schmidt und dem Buchdrucker Melchior Göpner eigenhändig unterzeichnete Contrakt zwischen dem Zwickauer Rate und Göpner befindet sich noch in der Zwickauer Ratsschulbibliothek.
  2. Vgl. Müllers Annales, S. 398.