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wolgefallen, zu recht erhalten, wil auch solche nebenst andern zumahl wenn H. Barthii darzu kombt, binden lassen. – – Damit ich mir die Zeit bisweilen vertreibe, so nehme ich mein kleines Töchterlein Johanna Margaretha zu mir, die vertreibet mit ihrem waschen,[1] bethen und uffsagen maniches mal die Zeit, das ich nicht weiß, wo sie hinkombt; ich wolte wünzschen, das ihr sie bey euch haben solt, wiewol die Andere Tochter sich herzlich nach euch sehnet. Ich vor meine Person were selber zufrieden, daß wir noch einmal könten zusammen kommen und ein valet machen. – – Dreßden am 29 Novembris, da vor 21 Jahren meine Eltiste Tochter Maria Elisabeth jung worden und folgendes tages die Mutter dorauf verschieden. Ao. 1658.


22. Februar 1659.

– – Durch den tödtlichen abgang unserer gnädigsten Churfürstin und frau,[2] welche den 12. hujus in der Nacht umb 12 Uhr verschieden, ist abermals ein trauern worden, müßen uns mit den langen Mänteln wieder schleppen, sol, wie man vorgibt, uf Palmarum, wo anders der Sarck kan verfertiget werden, nacher Freiberg in ihr Schlaffkammerlein gebracht werden, ist nun keine stelle mehr übrig, man suchet hier alle winckel aus, ein ander Begräbnüs uffzubauen, obs noch hier geschehen, wirdt die Zeit einmal eröffnen. –


12. September 1659.

Ob des verstorbenen Superintendenten[3] LeichPredigt in Druck kommen und ob die vacirende stelle baldt wieder ersetzet wirdt, möchte ich gerne nachricht haben. –


  1. Schwätzen.
  2. Magdalene Sibylle, geb. Herzogin zu Preußen, Witwe des Kurfürst Johann Georg I.
  3. D. Bartholomäus Stepner, geb. 15. April 1615 als Sohn des Tuchmachers und Stadtvoigts Stephan St., durch die Zwickauer Lateinschule für die Universität vorbereitet, studirte seit 1633 in Wittenberg, wurde 1642 Pfarrer in Liebstadt bei Pirna, 1648 Superintendent in Zwidau, wo er am 24. Juni 1659 starb. Briefe desselben an Christian Daum befinden sich noch in der Zwickauer Ratsschulbibliothek.