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– – Hierbey gefügt hast du ein exemplar des MünzMandats[1] zu empfahen und hette das büchlein, darauf sich das Mandat referiret auch darbey seyn sollen, weil aber dasselbe nicht bei Unß, sondern in der Geheimen ReichsCanzley ausgefertiget worden, hab ich nur ein exemplar zu meiner nachricht bekommen, ich hab schon schaden an gelde gelitten und werde noch uf kommendes Quartal schaden leiden müßen. –


25. Oktober 1659.

– – Daß sich solche omina an Glocken und andern sachen sich ereignet, mag wol ein vorboth des H. Superintendenten Todesfall gewesen seyn. Daß Herr M. Schmidt [2] auch neulicher Zeit mit Tode abgangen, hab ich nicht gerne vernommen, es wundert mich, daß die Junge Leute so baldt wegsterben und nicht ein wenig zum Männlichen Alter kommen, ob sie sich etwan des Studirens so sehr annehmen, daß sie so geschwinde dahin sterben oder ob es wieder Gottes strafe ist, weiß ich nicht. – –


12. Januar 1660.

– – Was es nun mit euers neuen Superintendenten[3] Anzug, das es sich darmit verzeucht, vor eine beschaffenheit habe, darvon habe ich keine gewißheit, hette mich derselben, wenn ich were außgangen, erkundigen und dir gerne nachricht, wie auch, ob der Rath das Jus Patronatus verscherzet, communiciren wollen, will aber, so bald ich außgehe, darvon Bericht thun. Wunder were es nicht, daß sie das Jus Patronatus verscherzet hetten, weil sie mit den Armen Bürgern so übel umbgehen, überdiß so liegt der


  1. Vgl. Codex Augusteus. Th. II. S. 927 flg.
  2. M. Tobias Schmidt, geb. 11. September 1605 als Sohn des Tuchmachers Georg Sch., wurde 1633 Conrector, 1642 Diakonus zu St. Katharinen, 1657 Archidiakonus in Zwickau, gestorben am 16. Oktober 1659. Über seine Zwickauer Chronik s. oben.
  3. Lic. Gottfried Siegismund Peißker, geb. 27. September 1617 in Merseburg, 1645 Superintendent in Bischofswerda, 1660 in Zwickau, wo er, ein „gelehrter frommer Mann und geistlicher Liederdichter“, am 1. Oktober 1678 starb.