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28. Juni 1660.

Herzlieber Bruder!  Dein Schreiben hab ich wol erhalten und berichte dich hiermit, daß die beiden Artollerieverwandten des alten Zeugwarters Hanßen Buchners seel. Söhne, meiner verstorbenen seel. Frauen nahe Vettern seyn, dahero nennen sie mich auch also, seind feine junge geschickte Menschen. –


19. Juli 1660.

– – Weil nun unsere herrn Abgesandten wieder von Wien anhero kommen, hab ich von der Frau Canzlerin schreiben erhalten und hat nochmals umb beförderung des bewusten Nobilitationbrief gebeten. – – Meinen Kindern hat sie 3 duppelte Ducaten geschickt. Hab uf ihr begeren 2 blanqueta und ein Verzeichnüs unserer freundschafft und was sie bedienet gewesen, hinein geschickt. Darauf mag sie nun eine supplication extendiren laßen und den Nobilitationbrief erheben, weil ihr so viel daran gelegen ist. Meinen herrn Collegen hat sie 2 mahl gastiret und so in ehren gehalten, das ers nicht gnugsam hat beschreiben können. Es hette der H. Canzler auch meine gesundtheit zu trincken angefangen und solche über der ganzen Taffel, darbey sich eitel Keyßerl. Räthe und andere Officirer befunden, laßen herumbgehen. Der H. Canzler soll ein feiner glimpflicher Mann seyn, hat zu Leipzig studiret. –


28. Juli 1660.

Herzlieber Bruder!  Hierbey gefügtes Brieflein, wenn es der ungehangene Schelm, Moritz[1], wie ihn herr Secret: Küsel nennet, nicht hette liegen gelaßen, hette dir lengst sollen zu kommen, weil es aber wieder meinen willen verblieben, hast du es itzo nebenst H. Hauschkonii Schreiben hierbey zu empfahen. Vor die überschickte LeichPredigt thue ich mich freundbrüderlich bedancken, hette dir gerne darvor wieder was schicken wollen, so ist vor dismal nichts vorhanden. –

Die Buchner alhier seindt mit dem H. Professore zu


  1. Der Zwickauer Bote.