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wir nicht länger denn 3 Tage seind gespeißet worden, mit genoßen, wird uns dasselbe teuer gnug ankommen, nunmehr nach vollendetem Beylager wirdt ein Ausschuß von der Landschafft erfordert werden, da wir eine Beysteuer werden erlegen müßen, es will nunmehr nichts compensiret werden, wer was schuldig ist, der muß es geben, er nehme es her, wo er wolle.[1]


9. Dezember 1662.

– – Es hat eines Rathherrns und Riemers zu Bischofswerda Sohn, auch seines handwergs ein Riemer, sich diesem Fürstl. Beylager über alhier ufgehalten, in meinung, sich mit Mauserey zu nehren, der hat sich nun erkünt, uf dem Churf. S. Schloße etwas von Silber zu entwenden, den hat man, weil in die 22 stücken und sonderlich große Silber, daß sich zu verwundern, sie bei einer solchen großen wache außm Schloße zu bringen, vermißet worden, vleißig nachgetrachtet und ihn zu Bauzen, weil das Silber zerschlagen, bei einem Goldschmiede ertapt, den hat man neulicher Tage anhero bracht, er will es aber nicht gestolen, sondern gefunden haben, wo aber, weiß ich nicht, der Scharffrichter wirdt es wol herausbringen, er hat von seinen Landsleuten das Lob, das er den Galgen längst verdienet, ist er nun reiff darzu, wirdt er ihn wol zieren müßen. Mann sagt auch von einem zu Altenburg, die Zeit wirdts geben. Sie wißen, daß es verboten ist, und haben einen Silberdieb, der zierlich mit Blechschalen behangen, vor augen hengen, noch kehren sie sich nicht dran. –

Die Schlittenfarth wirdt hier von der herrschafft täglich in acht genommen.


  1. Vergl. Müllers Annales S. 452: den 19. Oct. „geschahe zu Dreßden das Beylager zwischen selbiger Churfürstlichen Princeßin Erdmuth Sophia und Marggraff Christian Ernsten zu Brandenburg-Culmbach. Bey diesen Solennien gieng es überall sehr prächtig zu, indem fast Königliche Auffzüge, stattliche Ring-Quintan- und kostbare Gesellen-Rennen uff uhralte Römische Pracht und Helden-Manier, wie auch ein Stahl-Schießen nebst einem fürtrefflichen Feuerwercke gehalten und loßgebrandt, auch hierüber noch ein besonderer Auffzug von allerhand lebendigen Thieren, so man nur haben mögen, praesentiret worden. Zum Andencken des Hauptschiessens wurde eine besondere Münze gepräget.“