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Rechenberg, die welt gesegnet und viel güter verlaßen, weil nun dieselben nicht alle bezalt, werden viel Arresta einkommen. –


29. April 1664.

– – Mein haußgenoß, der Koch, ist von der Regenspurgischen Reise kranck heimkommen, hat immer himmeln wollen, allein es läst sich Gott lob zur beßerung wieder an. – Ihr Churf. Durchl. befinden sich noch zu Berlin bey dem Churfürsten zu Brandenburg.


19. Mai 1664.

Herr D. Weller[1] befindet sich nach der Regenspurgischen Reise nicht wol auf, hat zwar verschienen Sontag zu hoff geprediget, aber die geschwulst, die ihm zum herzen dringt, will ihn nicht wol aufflaßen. Gott stehe ihm bey!

Kommenden Freytag wird des ChurPrinzen hoffmeister, herr Leßt,[2] und darnach den 2. Junij der hoffmarschalch, Freyherr von Rechenberg zur erden bestattet werden, des letztern soll über 6000 Thaler kosten, einem armen alten Diener kosts nicht, denn man gibt ihnen nichts.


14. Februar 1665.

– – Von neuen nichts alß das mir 131 fl. landsteuer, die uff meinem hause hafften, bei der Execution abzutragen anbefohlen worden und nichts compensiret werden will, weiß nun nicht, wie ich aus meinen nöthen kommen werde. Denn ich mich bißhero gar kümmerlich, weil alles zurück blieben und der H. Lehen Secret: mir in das 4. Jhar meine gehörige gebüren auch zurück helt, behelffen müßen. –

Hier seind allerhand freudenfeste als Comoedien, Königspiel, Jagten und andere kurzweyl diese Fastnacht über gehalten, wie das


  1. Jakob Weller von Molßdorf, geb. 1602 zu Neukirchen i. V., 1631 Privatdozent in Wittenberg, 1635 Professor daselbst, 1640 Superintendent in Braunschweig, 1645 Oberhofprediger in Dresden, gest. 1664. (Kreyßig, Album S. 100).
  2. Hans Heinrich von Lest (Zirschke I. S. 40).