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Königspiel heut 8 tage ist gehalten worden, hat ein Bär im löwenhause seinen Speißer vormittage zerrißen, das er gar heßlich ausgesehen hat. –


2. März 1665.

– – Der Tuchmacher Vetter (Georg) Seydel kömbt bißweilen zu mir und speist mit mir, bisweilen spielet er auch mit den Kindern, da gibt es denn wegen der Zwickauischen sprache, die der Vetter brauchet, bey meinen Kindern, weil sie derselben nicht gewohnet, ein gelächter, sonsten haben sie ihn gerne bey sich. – Vor wenig Tagen ist H. M. Bohemius in der Schul kranck worden, das man ihn hat nacher hauß führen müßen, gehet nunmehr wieder auß. –


24. April 1665.

– – Heute Morgens frue umb 4 Uhr ist unter der leib Compagnie einer von Adel, einer von Döbschitz, uf der Vestung alhier gerichtet worden. Der hat trunckener weise vor 5 wochen einen Meuergesellen uf der gassen ohne einig gegebene ursach erstochen, hat die grose gnade gehabt, das die execution in der stille verrichtet worden. Verschienen Freitag ist ein Trommelschläger von denen aus Ungarn kommenden Völckern, der auch einen entleibt, von Hain hieher gebracht und uf dem Neumarckt decollirt worden. –


26. Juni 1665.

– – Vergangenen Sontag ist ein vogelschießen alhier solenniter gehalten worden und hat der ChurPrinz den Vogel abgeschoßen. Es ist ein ungläubige Summa Volcks beym zuschauen gewesen, da hett man eine Steuer aufflegen können, wenn von jedwedes haubt 3 ₰ geleget were worden, was das vor eine starcke Post wurde getragen haben. Nun begere ich solche aufflage nicht uffzubringen. Denn es mich und die meinigen auch betroffen hette. –