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den Landtag[1] proponiret worden, habe ich noch keine nachricht, weil ich darnach nicht hab ausgehen können, sondern zu hause wegen nothwendiger verrichtung verbleiben müssen, werde es wol erfahren, was vor gelder wir geben müssen. Das Land gehet drüber zu Boden. Der vorige landtag hat ganzer 5 Monat geweret, dieser wirdt sich wol lenger erstrecken.


10. September 1666.

– – Von neuen nichts, alß das vor etzlichen Wochen H. S. Preusers Tochter, die vor diesem zu Zwickau in der Cur gewesen, aus manglung eines Mannes, den sie gerne haben wolte, auch sich an einen jungen lecker gehenget, den die Eltern nicht haben wollen, sich heimlicher weise aus dem staube gemacht, Kleider und geschmeide eingebackt und darvon marchiret, hat aber die Kleider, wiewol sie aus dem hause gewesen, nicht fortbringen können, seynd ihr dieselben durch darzu bestelte Personen wieder abgenommen worden. Sie hat sich aber nach etzlichen Tagen, weil vielleicht die lebensmittel werden gemangelt haben, wieder eingestellet.

Zu der Fürstlichen heimführung[2] werden allerhand praeparatoria gemacht und über Tausend Kleider verfertiget, ich vor meine Person werde wenig darvon zu sehen bekommen, denn mir die warme Stube lieber ist, als bey solchen Uffzügen, die ich Gott lob gnug gesehen, gänaffen feil zu haben. –


24. November 1666.

Herzlieber Bruder!  Dein schreiben ist mir unter unten gesetztem Dato wol zukommen, daraus ungerne vernommen, das der liebe Gott unsern Vetter, H. M. Auerbachen, Pfarrherrn zu Dieschitz seel., von dieser welt abgefordert und in sein ewiges freudenreich genommen, dadurch die lieben seinigen seynd betrübet worden. – –


  1. Vergl. Hasche III. S. 234.
  2. Die Hochzeit fand am 9. Oktober zu Kopenhagen, die Einholung in Dresden am 31. Dezember statt (Müllers Annales S. 468 f.) Die Festlichkeiten beschreibt Weck, a. a. O. S. 380 ff.